Seit vielen Jahren war es mein Traum, eine Ashtanga Ausbildung zu machen. Ich kenne Ashtanga aus Mailand, wo es, wie in den meisten Großstätten, eine gewaltige Ashtanga Szene gibt. Am meisten hat mich eigentlich immer beeindruckt, was Ashtanga Anhänger bereit sind zu tun, um ihrer Passion zu folgen. Angefangen von extrem frühen oder späten Praxiszeiten über das hohe Anforderungsprofil der Ashtanga-Sequenz bis zu dem Willen vieler Schüler bis zu 6 mal die Woche zu praktizieren und ihr Leben regelrecht darauf auszurichten. Besonders an dem Ganzen ist, dass viele Praktizierende die 50 längst überschritten haben und mit ausgesprochen jugendlichen Körpern und flachen Bäuchen fröhlich durchs Leben marschieren.

Da fragt man sich doch was diese Yoga-Art denn eigentlich bietet und so besonders macht. Offensichtlich ist, dass das Training einen unglaublich positiven Effekt auf Körper und Geist hat. Speckrollen in der Taille schmelzen, die Arme und Beine werden straff und muskulös, Schultern und Oberkörper richten sich auf. Noch dramatischer der Effekt auf die Psyche. Das oft langwierige Erlernen der Positionen, Asanas genannt, kombiniert mit Atemtechnik hilft uns, Bescheidenheit zu erlernen, Geduld aufzubringen aber dann auch die grenzenlose Freude, wenn plötzlich etwas „klappt“. Ich möchte fast behaupten, dass es uns zu besseren Menschen macht.

Anne Faulhauer, lizensierte Trainerin